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Die ehemalige Communzeche "Neues Glück" im Zwönitzer Austelpark wurde geschlossen. Siegmar Weiß ehemaliger Steiger unter Tage bei der Wismut und jetzt Mitglied im Bergmännischen Traditionsverein Zwönitz bedauert die Schließung. Foto: Andreas Tannert

Von Petra Wötzel

Die zwei Stollen im Zwönitzer Austelpark können nicht mehr besichtigt werden. Pilzbefall hatte die Betreiber zu dieser Maßnahme gezwungen.

Zwönitz.

In der alten Bergstadt Zwönitz ist ein Stück Erinnerung an die Bergbau-Ära zu Ende gegangen. Die vor mehr als 20 Jahren durch Zufall entdeckte und seitdem in mühevoller Arbeit wiederbelebte Communzeche "Neues Glück" im Austelpark musste geschlossen werden. Grund: Schimmelpilze. Die Eingänge der beiden Stollen wurden zugemauert - verschlossen für die Ewigkeit. Nur Lurche, Kriechtiere und Fledermäuse dürfen noch hinein. Um den Tieren ihr gewohntes Quartier zu sichern, wurden extra Öffnungen eingebaut.

"Schimmelpilze sind der Tod des Bergbaus", sagt der Zwönitzer Ordnungsamtsleiter Siegmar Weiß, der zudem ehemaliger Leiter des Aufbaustabes der Communzeche ist. 20 Jahre lang hat sich der 59-Jährige für den Ausbau des Stollens eingesetzt. Frauen und Männer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Mini-Jobber, Mitglieder des Bergmännischen Traditionsvereins und freiwillige Helfer hatte er angeleitet. Sie alle hatten ein Ziel: die Wiederbelebung der Communzeche "Neues Glück". Mit dem Ausbau sollte der Nachwelt ein Stück Zwönitzer Bergbaugeschichte erhalten werden. "Besonders Hauer Dietmar Denkert, der rund 20 Jahre unter Tage tätig war, hat mit viel Erfahrung der Zeche seine Handschrift gegeben", so Siegmar Weiß. Während des Ausbaus wurden in etwa 1900 Arbeitsstunden 1700 Massekübel und 1200 Schubkarren Aushub an das Tageslicht befördert. Das einmal der Bewuchs von Pilzen alles zunichtemacht, ahnte wohl kaum jemand.

Schlecht durchlüftet

"Hat der Befall erst einmal begonnen, gibt es für den betreffenden Bereich kaum Hoffnung." Der Grund für die Ausbreitung ist die schlechte Durchlüftung des Stollens. Das feuchte Klima begünstigt das Wachstum der Schädlinge. Durch die Schimmelpilze wird das Holz, mit dem der Stollen ausgebaut ist, morsch und damit instabil, es besteht die Gefahr des Einbruches. Als vor drei Jahren ein Gesteinsbrocken einen pilzgeschwächten Holzstamm abknickte, entschloss sich Siegmar Weiß, die Zeche für Besucher zu sperren.

Seit der Fertigstellung hatten viele Besucher, darunter Vereine, Kindergartengruppen und Schulklassen, unter fachlicher Führung die gut ausgebauten und bis zu dieser Zeit gesunden zwei Stollengänge erkundet. Der Rundgang für die Besucher war abenteuerlich und spannend. Am Ende des 37 Meter langen unteren Stollens konnte über eine gesicherte Verbindung der vier Meter höher liegende, obere Gang des Altbergbaues erklommen werden. Von dort aus gelangte man dann wieder zurück ins Freie. An den Wänden sind noch immer von Eisen und Schlägel geprägte Spuren zu erkennen. Außerdem haben die Bergleute einen Uraltschlägel und einen Pfosten aus dem Jahr 1783 gefunden. "Das war vermutlich eine Art Laufbühne," spekuliert Siegmar Weiß.

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